Sonntag, 19. Mai 2019

Revash


Nach kurzer Nacht (eine örtliche Posada beendete um 5 Uhr morgens den Schlaf) geht es heute nach Revash, einem "Mausoleum" der Chachapoya-Kultur. Um 8:00 finden wir uns bei der Agentur ein, wie am Vortag abgestimmt. Leicht verspätet - eine Gruppe musste erst "gesucht" werden - ging es dann los. Zunächst die gleiche Strecke wie am Vortag am Utcubamba entlang, dann aber nicht rechts den Berg hoch, sondern noch ein ganzes Stück weiter ins Tal hinein.
Erkennt ihr den Weg?
Als wir das Auto abstellen, sind es "noch etwa 2 km zu Fuß". Kam uns bekannt vor.
Gleich im Bus, als uns unser Guía Amado die Tour erklärt und uns darauf hinweist, dass wir ein Stück wandern müssen, regt sich eine ältere Dame fürchterlich auf: das hätte ihr keiner gesagt, und laufen wolle sie gar nicht und beschweren würde sie sich außerdem. Amado entgegnet ihr in aller Seelenruhe und freundlich, dass sie sich gerne bei der Agentur beschweren kann. Die Tour ist, wie sie ist. Und da gehört der Weg dazu.
Als unsere Gruppe später an einem Aussichtspunkt ankommt, der Guia einiges erklärt und dann auf einen schmalen Steig deutet, der abwärts am Berg entlang führt, denke ich: "Ach du Alarm, doch nicht da runter und da rüber!" Letztlich steigen wir alle den schmalen Weg hinab und stellenweise wieder hinauf, es ist spannend und atemberaubend.
Und als wir dann die Grabstätten aus etwa 10 Meter Entfernung bestaunen, bin ich voller Ehrfurcht. Mehr als 2000 Jahre alte Begräbniskultur. Und ich darf sie sehen!
Erst mal viele viele Treppen hinunter, dann wieder hoch, in die Steilwand auf einem kleinen schmalen Pfad (zum Glück mit Geländer!), an der Steilwand entlang weiter und wieder hoch, dann wieder runter. Dank dem Bergschatten wurde es nicht so heiß. Aus dem gleichen Grund ist der Untergrund aber auch mitunter feucht - je näher wir dem "Mausoleum" kommen, desto schlüpfiger wird der Untergrund.
Der erste ...
... und der zweite Komplex des "Mausoleums von Revash"
Amado erklärt
Nach dem Mittagessen in Leimebamba (wir wollen nicht schon wieder vom Essen reden: neben den vorbestellten Speisen kamen, wie bei einer Festtafel, Reis, Salat, Bohnen und Patatas fritas in großen Töpfen direkt auf den Tisch - es war tatsächlich ein tolles gemeinsames Mahl) ging es noch in das Museum, in dem Originalfunde (und damit auch Mumien) aus Revash und der noch einige Kilometer entfernten Laguna de los Condores gezeigt werden.
Die Zeit wurde leider knapp - damit wir und andere Teilnehmer den Nachtbus um 8:00 por la tarde noch bekommen, strafft Amado das Programm.
Auf dem Heimweg, kurz vor Chachapoyas, es dämmerte schon, hielt der gesamte Bus den Atem an: in einer unübersichtlichen Kurve, zum Glück recht breit, kam uns ein Riesen-Truck auf unserer Fahrbahn entgegen. Beide Fahrer treten auf die Bremse und ziehen ihr Fahrzeug nach rechts - es ist knapp, reicht aber. Trockener Kommentar von Cristian, einem peruanischen Teilnehmer der Exkursion: "Es parte de la aventura, parte del ticket". Um 6:45 Uhr treffen wir wieder in Chachapoyas ein. Um 8:00 Uhr sitzen wir im Bus und brechen Richtung Chiclayo auf.

Die berühmten "Sarkophage von Karajia" der Chachapoyas, in denen die Mumien in Hockstellung  bestattet wurden,
bekommen wir nur im Museum zu sehen.

2 Kommentare:

  1. Das liest sich alles verdammt spannend, was ihr da so erlebt. Und hat - wenn ihr wieder in NI seid - Potential für einen Erholungsurlaub?

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