Was soll man über Machu Picchu schreiben, was nicht andere schon
viel besser geschrieben haben? Welche Fotos zeigen, wo es doch im
Internet, in Büchern, so viel bessere gibt. Denkt euch ein persönliches Superlativ aus (bitte nicht 'supi'!).
Nennt es überwältigend, grandios, faszinierend, unglaublich: es
ist so!
Unser Tag im Schnelldurchlauf:
4:00 Uhr Aufstehen
4:30 Uhr Frühstück
5:15 Uhr Abmarsch zur Bushaltestelle, wir wollen mit dem ersten
Bus hinauf
5:20 Uhr Ha ha – ca. 150 bis 200 Leute warten schon dort
5:42 Uhr Abfahrt mit dem 5. oder 6. Bus – dachten wir. Aber ca.
10 bereits leere Busse kommen uns unterwegs schon wieder entgegen.
Unterwegs überholen wir etliche Gruppen, die zu Fuss aufsteigen
6:05 Uhr wir sind am Eingang. Von dort sieht man noch nichts vom
eigentlichen Ort. In 20 Minuten soll unsere Führung beginnen
6:20 Uhr Die ersten Schritte hinein – eine Fototapete wird
Realität.
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Ein morgendlicher Blick auf die "Stadt in den Wolken" |
Machu Picchu macht seinem Beinamen, „Stadt in den Wolken“,
alle Ehre. Zunächst hängen die Wolkenschleier noch im Tal, winden
sich um die Füße der Berge. Nach und nach ziehen sie höher, der
Huana Picchu wird verhüllt. Den Machu Picchu, nach dem der Ort
benannt ist, haben wir noch gar nicht gesehen
6:30 Uhr Unsere Führung ist eine Enttäuschung – der Guide
spricht schlechter Englisch als wir Spanisch. Dank Flavio kennen wir
aber die wichtigsten Zusammenhänge, den Rest aus Büchern.
8:00 Uhr Die Führung ist zu Ende, wir ziehen auf eigene Faust
los, erkunden zunächst Teile der eigentlichen Stadt. Mittlerweile
scheint die Sonne, die Wolken haben sich in die Berge rundherum
verzogen
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Blick vom Sonnentor |
9:30 Uhr Wir machen uns auf den Weg zum Intipunko, dem Sonnentor,
ca. 45 Minuten ausserhalb der Stadt. Es ist das Ende bzw. der Anfang
des Inka Trails und bietet einen traumhaften Blick auf fast die
gesamte Anlage:
"Der Weg dorthin gibt einen Vorgeschmack darauf, wie der Trail
selbst ist – für mich, der ich nicht schwindelfrei bin, ist diese
Option, Machu Picchu irgendwann einmal vielleicht auf diesem Weg zu
erreichen, damit wohl keine mehr."
Angesichts der Höhe und der zunehmenden Hitze ein anstrengender
Ausflug. Dafür werden wir mit immer neuen Perspektiven auf die Stadt
und die Umgebung belohnt. Was ist schöner? Die Stadt, eingebettet
zwischen den Bergen? Der Ausblick auf die Berge rundherum?
11:30 Zurück in der Stadt, die am Morgen vermissten Lamas sind
jetzt endlich auch da, zum Vergnügen der Touristen. Damit auch zu
unserem.
Wir machen jetzt noch einmal einen ausführlicheren Rundgang,
speziell auf der bisher vernachlässigten westlichen Seite.
Aufstiege auf Huana Picchu oder Machu Picchu haben wir nicht
vorgesehen, da wir befürchten, dass neben der benötigten Kondition
auch Schwindelfreiheit erforderlich ist.
Egal, wo wir uns befinden, wir entdecken immer neue Perspektiven,
immer neue Objekte des Staunens und der Bewunderung
14:00 Uhr Die Beine tun weh, die Sonne sticht, wir sind müde. Es
gibt kaum eine Strecke hier oben, wo wir nicht Treppen hinab oder
hinauf steigen müssen. Und obwohl die Inkas wohl eher nicht groß
gewachsen waren, sind die Stufen zwar für große Füße oft zu
klein, aber selbst für lange Beine meist recht hoch. Wir begeben uns
also zum Ausgang.
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Nein, das ist keine Fototapete! Wir stehen in der Nähe des "Observatoriums" etwa in der Mitte der Stadt, hinter uns der nördliche Teil mit dem Huayna Picchu |
Es fällt uns schwer, uns von diesem Ort zu lösen. Immer wieder
bleiben wir stehen, setzen uns noch mal, um die Bilder von hier, den
Eindruck, auf- und mitzunehmen. Die vielen Fotos, die wir gemacht
haben, werden dafür nicht reichen.
Die Berichte über Machu Picchu, die Bilder davon, egal wie gut,
können das Erlebnis dieses magischen Ortes nicht ersetzen!