Jedes Auto, egal wie klein, egal wie alt, hat eine Hupe. Jeder Polizist –
zumindest jeder an einer Kreuzung postierte der „Policia Transito“
(häufig handelt es sich dabei um Frauen) oder der „Policia
Nacional“ - in der Nähe wichtiger Touristenattraktionen kommt noch
die „Policia Tourismo“, mitunter noch die örtliche
Ordnungspolizei dazu - hat eine Trillerpfeife. Beides will genutzt
sein. In Cuzco wird beides reichlich genutzt. Warum und wofür, was
die einzelnen Tonfolgen und Rhythmen bedeuten sollen, erschließt sich uns nur langsam. Selbst wenn weder ein Auto noch ein Fußgänger
sich in der Nähe des von einer Polizistin bewachten
Fußgängerüberweges an der Plaza de Arma befinden – es wird
getrilllert. Mitunter klingt es fast nach einem Code. Und gehupt wird sowie so fast immer. Vielleicht doch ein Konzert? Dafür spricht auch, dass nicht einfach nur gehupt wird, und dass manche Hupen dem Sound eines Science-Fiction-Films ähneln.
An vielbefahrenen Kreuzungen dirigieren bis zu 5 Polizisten in
der Hauptverkehrszeit den Verkehr – mit viel Lungeneinsatz. Die
Autos halten mittels Hupe dagegen, mitunter scheinen sie sogar den
getrillerten Anweisungen nebst Handzeichen zu folgen. Zumindest wenn
es „Vorwärts!“ heißt. Die Fußgänger versuchen zumeist ihr
Glück trotzdem auf eigene Faust. Selbst wenn sie „Grün“ haben,
heißt das noch lange nicht, dass die Autos ihnen den Vorrang geben,
abbiegende schon gar nicht. Also kann man es auch bei „Rot“
versuchen. Auch schon mal zusammen mit einer der Polizistinnen.
Trotz dieses scheinbaren Chaos: wir konnten bisher noch keinen
einzigen Unfall beobachten.
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