Donnerstag, 21. Februar 2013

Strassenkonzert

Jedes Auto, egal wie klein, egal wie alt, hat eine Hupe. Jeder Polizist – zumindest jeder an einer Kreuzung postierte der „Policia Transito“ (häufig handelt es sich dabei um Frauen) oder der „Policia Nacional“ - in der Nähe wichtiger Touristenattraktionen kommt noch die „Policia Tourismo“, mitunter noch die örtliche Ordnungspolizei dazu - hat eine Trillerpfeife. Beides will genutzt sein. In Cuzco wird beides reichlich genutzt. Warum und wofür, was die einzelnen Tonfolgen und Rhythmen bedeuten sollen, erschließt sich uns nur langsam. Selbst wenn weder ein Auto noch ein Fußgänger sich in der Nähe des von einer Polizistin bewachten Fußgängerüberweges an der Plaza de Arma befinden – es wird getrilllert. Mitunter klingt es fast nach einem Code. Und gehupt wird sowie so fast immer. Vielleicht doch ein Konzert? Dafür spricht auch, dass nicht einfach nur gehupt wird, und dass manche Hupen dem Sound eines Science-Fiction-Films ähneln.

An vielbefahrenen Kreuzungen dirigieren bis zu 5 Polizisten in der Hauptverkehrszeit den Verkehr – mit viel Lungeneinsatz. Die Autos halten mittels Hupe dagegen, mitunter scheinen sie sogar den getrillerten Anweisungen nebst Handzeichen zu folgen. Zumindest wenn es „Vorwärts!“ heißt. Die Fußgänger versuchen zumeist ihr Glück trotzdem auf eigene Faust. Selbst wenn sie „Grün“ haben, heißt das noch lange nicht, dass die Autos ihnen den Vorrang geben, abbiegende schon gar nicht. Also kann man es auch bei „Rot“ versuchen. Auch schon mal zusammen mit einer der Polizistinnen.

Trotz dieses scheinbaren Chaos: wir konnten bisher noch keinen einzigen Unfall beobachten.
 

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