Dienstag, 5. Mai 2015

La Selva


Am Morgen um 8 Uhr werden wir am Hotel abgeholt. Im Stadtbüro der Yakari-Lodge geben wir unser überschüssiges  Gepäck ab, dann machen wir uns mit einer kleinen Gruppe zu Fuß auf zum Fluss. Einen echten Hafen gibt es zwar auch, aber für die Boote, die wir in den nächsten Tagen benutzen werden, braucht man keinen. 
Ein soclhes Boot werden wir die nächsten Tage noch ziemlich oft besteigen
Lucy, das Pekari (im Vordergrund)
Als wir das Boot besteigen, wissen wir auch, warum das Gepäck reduziert werden soll: bei den einfachen Holzbooten mit Außenbordmotor muss man schon auf die Gewichtsverteilung achten. Unbedachte Bewegungen bringen sie zum Schwanken, ungleiche Verteilung in Schräglage.
Quer über den Rio Madre de Dios, am Zufluss des Tambopata vorbei, geht es zur Yakari-Lodge. Nach einer halben Stunde werden wir dort von Rene, einem der Guides, begrüßt. An sein Bein klammert sich ein junger Kapuziner-Affe. Über die Terrasse trabt Lucy, ein Pekari, und beschnüffelt die Neu-Ankömmlinge. Wir sind im Dschungel.


Unser Programm im Schnelldurchlauf:

Zu Besuch bei einer Familie der Ese´Ejas.

Der erste saß ...
Natürlich ist das für die Touristen aufbereitet. Aber Spaß hat's doch gemacht. Nach einer Begrüßungsasnsprache in ihrer eigenen Sprache werden wir mittels Kriegsbemalung in die Familie aufgenommen. Sie zeigen uns einen Tanz - wir müssen mitmachen. Der Großvater führt uns typische Instrumente vor, es wird gesungen. Zum Schluß gibt es einen Wettbewerb mit einer Art Kreisel, wir dürfen uns im Bogenschießen probieren, es wird Zuckerrohr frisch aus dem Dschungel gereicht. 

... der nicht.

Kaiman-Spotting

Nach Einbruch der Dunkelheit tuckern wir wieder los. Mit einem Handscheinwerfer wird das Ufer abgeleuchtet. Wenn irgendwo ein Fahrradreflektor aufleuchtet, ist das kein Fahrradreflektor: es ist das Auge eines Kaimans, dass das Licht reflektiert. Wir sehen drei: sie werden uns als Zwerg-Kaiman und weißer Kaiman vorgestellt.

Lago Sandoval 

Auf dem Lago Sandoval

Ein Tagesausflug zu einem See unweit des Rio Madre de Dios. Nach der Flußüberquerung geht es zu Fuß etwa 90 Minuten über eine "Urwald-Autobahn" etwa zwei Meter breit, mit teilweise unterschenkeltiefen Schlammlöchern. Deswegen die Gummistiefel. Über uns toben Affen, Juri erklärt uns Fauna und Flora. Am Ende des Weges besteigen wir wieder ein Boot, durch einen schmalen Kanal, umsäumt vonn Dschungelgrün, geht es weiter zum See. Diesmal von Hand, ohne Motor: wir paddeln. Wir sind alleine, 2 Deutsche, zwei Schweizerinnen und ein Kalifornier zusammen mit unserem peruanischen Guide auf dem See. Wundervoll. Wir essen den besten Snack unseres Lebens: Huhn mit Reis aus einem Bananenblatt - es war zumindest groß und grün, den richtigen Namen haben wir uns nicht gemerkt.
Die Gruppe vom Vortag hatte die ganze Zeit im Regen verbracht. Uns überrascht ein kleiner Schauer am Anfang des Sees, bis wir die Regenponchos richtig anhaben, ist er schon wieder vorbei.

Nachtwanderung

Nach Einbruch der Dunkelheit geht es mit Taschenlampen bewaffnet in den Dschungel nahe der Lodge. Der Geräuschpegel steigt um diese Zeit deutlich an, am lautesten ist es allerdings in der Morgendämmerung.
Als Kind  und Leser von Abenteuerromanen war für mich Dschungel immer gleichbedeutend mit dem sicheren Tod. Undurchdringlicher Wald, geschmückt mit unwahrscheinlich schönen, bunten Blüten, deren Berührung mindestens Krämpfe hervorruft. Hinter jedem Baum lauern blutrünstige Raubtiere. Wenn dich davon keines erwischt, wirst Du Opfer einer der zahlreichen Gift- oder Würgeschlangen. Falls dich nicht vorher der mit einem tödlichen Gift bestrichene Pfeil aus dem Blasrohr eines Indianers trifft. Und wenn Du dann wider Erwarten heil 'raus kommst, stirbst Du garantiert an einer der Krankheiten, die von Pflanzen oder Insekten übertragen werden. 
Wir sehen hauptsächlich Insekten (Spinnen) und kleine Echsen. Die großen Monster halten sich verborgen.Noch nicht einmal ihre Augen leuchten aus dem Dunkel. Alles friedlich.

Am Papageienufer


Morgendliche Fahrt zum Papageienufer
Um  3:30 Uhr stehen wir auf, um 4:00 Uhr trinken wir einen Not-Kaffee, um 4:20 Uhr sitzen wir wieder im Boot. Wir sind unterwegs zu einer Stelle, wo sich die Papageien am Steilufer mit lebenswichtigen Mineralien versorgen. Da sie das sehr früh tun, müssen wir auch früh raus. Eine Stunde sind wir auf dem Fluß unterwegs, fahren aus dem Dunkeln in den Sonnenaufgang. Die Fahrt alleine ist das frühe Aufstehen wert.
Am Ziel sind wir nicht das einzige Boot. Wir sehen Schwärme von Papapeien - wenn sie sich bewegen. Im Grün der Bäume sind sie kaum zu entdecken, nur auf dem Gelb des Lehms der Uferböschung.
Alles voller Papageien - man muss nur genau hinschauen
Wir sind rechtzeitig zum Frühstück um 8 Uhr zurück.

Canopy-Walk und Zip-lining

Sonnenaufgang am Rio Madre de Dios
Dazu ist bereits alles gesagt. Wer mag, kann sich das Video auf der Internetseite der Yakari-Lodge anschauen.
Sonnenuntergang am Rio Madre de Dios
Ein Sonderlob dem Essen: es immer frisch, geschmackvoll, landestypisch - einfach Klasse! Frische Ananas zum Frühstück ...

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