Blick zurück auf die Strecke |
Wir verlassen Cuzco in Richtung Puerto Maldonado – und
tauchen erst einmal richtig in die Anden ein. Genauer gesagt, wir schrauben uns
mit der vorgeschriebenen
Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h die Berge hinauf. In jeder Kurve, von denen viele den Zusatz "Haarnadel-" verdienen, der Blick
zurück, immer von etwas weiter oben. Bis auf die Passhöhe von 4813 m Höhe.
„Eigentlich“
ist es das bekannte Bild. Grün, grün, grün, wenig Menschen, viele Alpakas,
Felder an den unmöglichsten Stellen. Aber im Vergleich zu der Gegend um Cuzco
irgendwie weiter weg, ursprünglicher. „Andiner“.
Neben der Straße das alltägliche Leben. Etwas feiertäglich,
es ist der 1. Mai. Immer
wieder Fiestas, Frauen in traditionellen Kostümen, Alpakaherden, ein Haus wird
gestrichen. Abenteuerliche Brücken über
einen Fluss, an dem wohl noch Gold gewaschen wird. Wir sehen jedenfalls
Waschrinnen mit Sieben dahinter – wofür auch immer.
Wir sind
mitten in den Bergen irgendwo zwischen 3- und 4-tausend Metern und über uns ragen
schneebedeckte Gipfel auf.
Hoch oben im Tal |
Oder sind
wir doch höher? Jedenfalls fängt der Bus wieder an zu klettern. Auf der
nächsten Passhöhe werden dann 4725 m angezeigt. Danach verschwindet die Umwelt
weitgehend in tiefhängenden Wolken. Neben der kurvigen Straße nur noch Watte.
Als wir
wieder was sehen, ist die Vegetation deutlich üppiger geworden. Die Berge
werden nach und nach niedriger, aber auch steiler. Von den Hängen stürzen
zahlreiche Wasserfälle. Die ersten Bananenstauden tauchen auf, Alpakas sehen
wir gar keine mehr.
Die Toilettenanlagen der Raststätte |
Die
eigentliche Fahrt durch den Dschungel findet im Dunkeln statt. Der Bus rauscht
mit 80 – 90 kmh über die Straße, ab und zu tauchen Ansiedlungen auf. Die
Menschen sitzen im Freien oder auf der Terrasse in den meist aus Holz gebauten
und mit Wellblech gedeckten Häusern. Es sieht mitunter aus, als fehlte dem
Wohnzimmer die vierte Wand.
Zwischendurch
steigen immer mal wieder Leute aus, auch einmal welche ein, Wir sind übrigens
die einzigen Fahrgäste mit heller Haut im Bus. Eine große Gruppe Afrikaner
(vermuten wir - sie sprechen keine Sprache, die wir kennen) ist auch an Bord.
Kurz vor 9
Uhr abends, pünktlich nach 11 Stunden, kommen wir am Busbahnhof in Puerto
Maldonado an. Wir werden von einem Mitarbeiter der Lodge abgeholt, wo wir am
nächsten Tag hin gebracht werden. Diese Nacht verbringen wir in einem Hotel am
Ort. Dorthin gebracht werden wir in einer holprigen Fahrt von einem der hier
üblichen Mototaxis.
Im Hotel
ist leider die Bar geschlossen – Tag der Arbeit. Ein Bier auf dem Zimmer muss
genügen.
Als wir
unsere Sachen auspacken, sind alle Plastikflaschen eingedrückt.
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