Ich bin
nicht schwindelfrei. Weniger diskret ausgedrückt: Ich habe Höhenangst. Im
Zusammenhang mit unserem Urwald-Aufenthalt kommt immer wieder die Sprache auf „Zip-lining“
und „Canopy-walk“. Für mich kommt das keinesfalls in Frage. Wenn ich dann einem
Peruaner erkläre, „yo tengo miedo del altura“, ernte ich erst einen erstaunten
Blick, dann wird mit der Hand meine Größe angedeutet, es folgt lautes Lachen. Sie
haben Spaß. Soviel vorneweg.
Zünftig: Gabriele und Monica |
An unserem letzten Morgen in der Yakari Lodge lädt uns Juri,
unser Guide, zu einem kleinen Spaziergang zu einem besonderen Baum ein. Nur
kurz mit dem Boot über den Fluss, ein paar Minuten zu Fuß. Wieder in
Gummistiefeln. Zusammen mit Rob aus Kalifornien und Monica aus der Schweiz
machen wir uns auf den Weg.
Im Boot - wir queren zum x-ten Mal den Rio Madre de Dios - stellt sich heraus: Monica und Rob wollen zum Zip-lining. Wir steigen gemeinsam aus. Nähern uns einer Hütte. Dort liegen Sicherungsgeschirre und Helme bereit. Monica und Rob lassen sie sich anlegen.
Gabriele zögert. Macht dann mit. Ich schwanke. Wahrscheinlich ärgere ich mich zu Tode, wenn ich es nicht mache. Oder ich mache mir in die Hose. Ich hole mir auch ein Geschirr und einen Helm.
Im Boot - wir queren zum x-ten Mal den Rio Madre de Dios - stellt sich heraus: Monica und Rob wollen zum Zip-lining. Wir steigen gemeinsam aus. Nähern uns einer Hütte. Dort liegen Sicherungsgeschirre und Helme bereit. Monica und Rob lassen sie sich anlegen.
Gabriele zögert. Macht dann mit. Ich schwanke. Wahrscheinlich ärgere ich mich zu Tode, wenn ich es nicht mache. Oder ich mache mir in die Hose. Ich hole mir auch ein Geschirr und einen Helm.
Ich bin hin- und her gerissen.
Alles, was ich bisher über dieses Zip-lining und Canopy-walking im Urwald
gehört oder gesehen habe, hat mich eher zurückschrecken lassen. Ich denke: „Och
nö…“. Und denke: „Warum eigentlich nicht?“, denke wieder „Och nö…“ und dann: „Doch!!!“
Edgar hinter mir: „Du machst es tatsächlich???“ und nach einer kurzen
Bedenkpause „Ach komm, was soll’s … !“ Habe ich richtig gehört? Er traut sich
tatsächlich? Na ja, zumindest erst mal. Unser Guide grinst zufrieden. Ob er so
was geplant hat? Die beiden anderen freuen sich und mir bricht der erste
Schweiß aus – worauf haben wir uns da eingelassen, wir beiden alten Knallköpfe?!?
Ein kurzer Fußmarsch auf einem schlammigen Dschungelpfad, wir
kommen an einen Holzturm. Sagen wir, eine Treppe mit Geländer. Jetzt ist es
Monica, die das Gesicht verzieht. Wir steigen bis auf etwa 30 m. Dort werden
wir nacheinander mit den Laufrollen und einem zusätzlichen Karabiner als
Sicherung an einem Stahlseil „aufgehängt“. Unser Bootsführer „fliegt“ uns voran.
Dann rauschen wir nacheinander in etwa 30 m Höhe durch den Dschungel. Etwa 30 Sekunden
lang.
Nur Fliegen ist schöner! |
Am Ziel die nächste Herausforderung: über eine fußbreite Holzplanke,
gesäumt von zwei Stahlseilen als Geländer, geht es etwa 200 m (gefühlte km!) zur nächsten
Station, dem Startpunkt für den Rückweg. Das Spiel wiederholt sich, wir sausen
wieder durch den Urwald.
Eine "Brücke" durch? über? den Dschungel |
Wohlbehalten am Ausgangspunkt angekommen, überredet uns
Juri, auch den zweiten „Canopy“ zu bewältigen. Über eine komfortable 40 cm
breite Hängebrücke, eingerahmt von einem Netz, geht es auf einen echten
Urwaldriesen. Auf 45 m Höhe sind wir noch nicht über allen Wipfeln, aber haben
doch schon einige hinter uns gelassen.
Auf dem Rückweg zum Boot müssen wir aufpassen, dass
wir nicht vor lauter Adrenalin und Ausgelassenheit im Schlamm ausrutschen. Es
wäre kein tiefer Fall.
Hoch und doch nicht oben. |
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