Samstag, 29. April 2017

Ab in die Wüste!

Keine Angst, ich bring sie wieder mit ...
Die gesamte Küste Perus ist weitgehend von Wüsten oder wüstennähnlichen Landschaften geprägt - so auch die Gegend um Paracas. Also heißt es, nach unserem Ausflug zu den Islas Ballestas, den maritimen Teil der "Reserva Nacional de Paracas", "ab in die Wüste": dieser Teil des Reservats bedeckt die gesamte Paracas-Halbinsel. Abgesehen von der faszinierenden Landschaft mit ihren geologischen Besonderheiten (fragt nicht uns, welche, fragt Edgardo!) sind Gräber und andere Zeugnisse der Paracas-Kultur (ca. 500 v..Ch.) der Grund für den Schutzstatus. 
Ein paar Eindrücke von der Landschaft und ihren beeindruckenden Farben in Bildern.
An der Grenze des Schutzgebietes leben Flamingos (nein, das ist keine gemalte Kulisse)
... Mensch oderVogel?

Wer fliegt schöner ...
Üben für das Leben auf dem Mars



Islas Ballestas

Auf dem Weg zu den Islas: Fischer ....
Was soll man hierzu schreiben? Eine kleine Bilderauswahl muss reichen ...
Wir gehören zur Gruppe "Pinguinos"


Der "Candelabro de Paracas", ein Scharrbild
.. und Fisch"diebe"

Edgardo erklärt

Deswegen sind wir hier: Pinguine!

"Naranjas del mar"

Seelöwen dösen vorzugsweise in der Sonne oder räkeln sich genüsslich
Noch mehr Pinguine!

Und noch viiieel mehr Pinguine!


Und das auch? Eine andere Sorte? Edgardo hätte das gewusst ...
Die Namen vieler Vogelarten haben wir weitgehend wieder vergessen: das hier ist ein Kormoran.
Auf der Rückfahrt - die Inseln liegen hinter uns



Pisco

Koffer ins Zimmer, Jacken weg, Gesicht gewaschen, andere Schuhe - los gings schon wieder mit Edgardo.
Dass wir uns Pisco anschauen, ist einem Missverständnis geschuldet: ich dachte, dort wird Pisco, der tolle Traubenschnaps, hergestellt. Da es mir zu blöd war, nur für einen Tag nach Paracas zu fahren, habe ich mir die Karte angeschaut, gesehen, dass Pisco "direkt nebenan" liegt, also warum nicht  ein paar Brennereien anschauen? Denkste.
Tatsächlich ist Pisco der Namensgeber für Pisco: es ist der größte Hafen der Provinz um die gleichnamige Stadt Ica, dem tatsächlichen Produzenten von Wein und Traubendestillat. Letzteres wurde schon zur Zeiten der spanischen Kolonialherrschaft in Fässern nach Spanien verschifft - auf diesen stand "Aguardeniente de Pisco". Was blieb, war der Name "Pisco".
Im großen Erdbeben von 2007 wurden 85% der Stadt zerstört, unter anderem auch die historische Kathedrale. Allein in dieser starben 90 Menschen. 
Der moderne Neubau der Kathedrale von Pisco neben dem immer noch stark beschädigten historischen Rathaus
Auf dem Weg nach Pisco machen wir am Fischereihafen von St. Andre halt. Das ist allerdings schon den ganzen Ausflug wert: Wer Fischereihäfen nur vom Urlaub am Mittelmeer kennt (wie wir), bekommt hier einen ganz neuen Eindruck. Und wie gut der Fisch hier an der Küste schmeckt, haben wir ja schon beschrieben.
Fischer im Hafen von St.. Andre ....
...und ihre aufmerksamen Beobachter




Freitag, 28. April 2017

Unterwegs mit Edgar(do)

Als wir in unserem Hotel in Paracas ankommen, kommt unser Guide zu uns und stellt sich vor: "My name is Edgar, in spanish: Edgardo".
"My name is Gabriele, and this is my husband Edgar." Praktisch, denke ich - die beiden Jungs, mit denen ich die nächsten Tage verbringen werde, haben den gleichen Namen... Das finden wir alle drei amüsant - wäre ein Eis da, es wäre damit sofort gebrochen. Es gab keins. 
Die nächsten beiden Tage werden wir viel mit ihm unterwegs sein: es geht los mit einer Tour in die nähere Umgebung, nach St. Andre und Pisco. Am nächsten Tag die Bootstour zu den Islas Ballestas, danach ab in die Wüste. Davon später mehr.
Edgar(do) und Edgar
Abgesehen davon, dass Edgar(do) ein professioneller Tour-Guide ist, hat er eine Spezialisierung auf Vogelkunde. Was nicht nur heißt, dass er uns die Namen sämtlicher Vogelarten aufzählen kann, die wir zu sehen bekommen. Und das sind etliche. Leider setzen sich diese nicht fest. Nein, auch in Geologie scheint er sich ordentlich auszukennen.
Wir stapfen durch Wüstensand, da und dort hebt Edgardo Steine auf, erklärt sie, benennt ihr Alter, ihre Beschaffenheit. Ich würde auf dem Boden gar nichts entdecken, alles sieht auf den ersten Blick gleich aus. Er bückt sich, ich denke, was will er mit dieser rötlichen Glasscherbe? Oder ist es ein Rosendorn? Was er uns hinhält, ist ein Haifischzahn. An der Farbe, so erklärt er, ist deutlich erkennbar (!), dass dieser Zahn etwa 5 Millionen Jahre alt ist... Er schenkt ihn mir.

Donnerstag, 27. April 2017

...und schon wieder: das Essen

"Schon wieder" ist gut: Immerhin haben wir am Tag vor unserem Abflug das letzte Mal eine ordentliche Mahlzeit zu uns genommen. Über das Essen im Flieger decken wir den Mantel des Schweigens. Und jetzt, etwa 30 Stunden nach dem Abflug, mit lediglich dem Bordessen und ein paar Snacks im Magen .... aber um die Nahrungsaufnahme geht es gar nicht so sehr.
Sonnenuntergang über der Peninsula bei Paracas
Mit Blick auf den Sonnenuntergang über dem Pazifik warten wir auf unseren, wahrscheinlich am selben Tag aus dem selben Meer gefangenen und für uns frisch zubereiteten Fisch, den wir dann in der Abenddämmerung verzehren ...
... und weil es so schön war, machen wir am nächsten Morgen gleich weiter: bei Backfisch und frischen Früchten schauen wir den Pelikanen zu, die in den frühen Sonnenstrahlen in Reihen über das Wasser ziehen.

Aus 2 mach 3. Oder 4.

Unser erstes "Abenteuer" haben wir schon hinter uns: den morgendlichen Berufsverkehr in Lima! Wir haben ja schon etwas Erfahrung mit dem Straßenverkehr in Peru - jetzt geht es auch noch gegen die Zeit.
Einigermaßen pünktlich gelandet (knapp 30 Minuten Verspätung haben wir uns bereits in Madrid eingefangen, weil aus irgendeinem Grund auf eine Gruppe Passagiere gewartet werden musste), kommen wir zügig durch die Passkontrolle, eine Reisetasche kommt fast sofort - und die zweite lange nicht.. Das Gepäckband ist zu voll, die Passagiere sind noch gar nicht da ... und die Zeit verrinnt. Um 6:20 Ortszeit haben wir endlich alles zusammen. Um 7:30 Uhr soll der Bus für unsere Weiterreise abgehen - und das Terminal von Cruz del Sur ist ca. 50 Minuten Autofahrt vom Flughafen entfernt. Normalerweise.
Ronald gibt alles - und wir schwitzen ...

Der Zoll verschont uns, nach kurzem Suchen finden wir auch Ronald, unseren Fahrer .... und der gibt sein Bestes. Stoßstange an Stoßstange, Blinker gegen Hupe, Blech nah an Blech - immer wieder wundert es uns, dass es hier in Peru nicht dauernd kracht. Zweispurige Straßen werden mindestens dreispurig genutzt (daher der Titel), Richtungsspuren dienen höchsten der Orientierung, am Ende steht sowieso eine Art Reißverschlußverfahren, das jeden solchen sofort zerstören würde. Wer bremst, wird zweiter. Oder dritter. Immerhin: rote Ampeln werden nicht ignoriert.
Fritzi Sonnemeier auf ihrer ersten Busfahrt in Peru
Am Ende schaffen wir es noch rechtzeitig. Knapp zwei Stunden nach der Landung in Lima sitzen wir im Bus nach Paracas, unserer ersten Station.

Montag, 10. April 2017

Otra vez


Topp – es gilt!


Der Termin steht, der Flug ist gebucht, die Feinplanung ist im Gange. Das Wetter … na ja, es sind ja noch über 2 Wochen.
Ein bisschen mulmig ist uns ja schon dabei, unseren Urlaub in einem Land zu planen, das gerade von den Auswirkungen des Klimawandels gebeutelt wird. Dem „El Niño“ Überschwemmungen und Erdrutsche beschert. Nicht, dass wir Angst hätten – wir fühlen uns  unwohl dabei, dort Urlaub machen zu wollen, wo Menschen um ihr Leben kämpfen. Und es auch dabei verlieren.
Es ist noch kein Jahr her, dass ein Bauer aus den Anden Perus – also dem Land, das wir besuchen wollen – einen Energiekonzern aus Deutschland – also unserer Heimat – als Mitverursacher von Klimaschäden verklagt hat. Die Klage wurde abgewiesen – aber El Niño hat das nicht weiter beeindruckt. Fast wirkt das jetzt wie ein Menetekel. Ob die Richter in Deutschland sich darüber auch Gedanken machen?
Wir trösten uns: wir sind auch ein Wirtschaftsfaktor. Bringen Geld ins Land. Wir buchen bei Einheimischen, nicht bei einem großen Reisekonzern.
Auch diesmal  wollen uns auch wieder – zumindest teilweise – abseits der üblichen Touristenpfade bewegen. Und Freunde treffen. Hoffentlich viele alte aus den letzten Besuchen. Und vielleicht ein paar neue.
Also dann: auf ein Neues! Wir werden berichten.